Schrauben und Muttern „Schwarzbrennen“ oder „Brünieren“
Bei den Vorkriegsmaschinen waren noch zum größten Teil die blanken Stahlteile „schwarz“ und hat damit einen gewissen Rostschutz erreicht. Mit zwei einfachen Methoden kann man das auch in der eigenen Werkstätte so hinbekommen.
1. Schwarzbrennen mit Öl
Die Teile müssen bis ca. 500°C - dunkelbraun - erwärmt und dann in Öl getaucht werden. Das Ergebnis sind schwarze Teile, die den schwarzen Schrauben und Muttern wie sie für Vorkriegsmaschinen verwendet worden sind sehr ähnlich sehen.
Für vergütete Schrauben ist dieses Verfahren nicht anzuraten, da bereits bei 500°C Gefügeumwandlungen stattfinden.
Hier die von mir angewendete Vorgangsweise:
· Die Stahlteile müssen blank sein (keine Farbe, nicht vernickelt usw.)
· Die Temperatur ist möglichst genau einzuhalten und soll nicht überschritten werden
· Für das Öl nehme ich jedes herkömmliche alte Öl, schönere Oberfläche erhält man mit Leinöl
· Ob ein nachträgliches Einbrennen der öligen Oberfläche nötig ist, weiß ich nicht, hatte damit aber immer noch ein besseres Ergebnis.
Brünnieren
Wenn man größere Teile hat, geht das mit dem Erwärmen schon wesentlich schwerer. Über einen Freund habe ich bei einem Waffenhändler ein Kaltbrüniermittel bekommen.
F.W. KLEVER GmbH
D 84168 AHAM
www.ballistrol.de
Auf die vollkommen blanken und fettfreien Stahlteile trägt man das Brüniermittel mit einem Pinsel auf. Nach ca. 3 Minuten ist die Flüssigkeit trocken und soll abgespült und mit einem trockenen Tuch abgetupft werden. Wischen ist schlecht, weil man sonst die umgewandelte Schicht weg macht. Ich habe da mit Pressluft die Teile getrocknet. Nach der Anleitung sind die Teile zum Abschluss mit einem Öl - bei Waffen mit Ballistol – einzuölen. Die graue Oberfläche wird schwarz glänzend. Anschließend sollen die Teile noch 12 Stunden in Ruhe gelassen werden, damit die schwarze Schicht „aushärtet“. Um die Rostschutzschichte etwas dicker zu bekommen habe ich die Teile zwei Mal mit dem Brüniermittel eingestrichen und dazwischen abgespült. Im Bild links der von mir selber nachgefertigte Drehmesserhalter, den ich mit dem Brüniermittel behandelt habe.